Daniel Marx von DB Regio Straße im HEY/HAMBURG Interview
Mit seinem Impuls-Talk “Umdenken im Autoland – Mit welchen Angeboten die Deutsche Bahn die Verkehrswende auf Schiene und Straße beschleunigt” war Daniel Marx, Vorsitzender der Regionalleitung, DB Regio Straße, Region Nord, bei HEY/HAMBURG 2023 als Speaker auf der Main Stage.
Wir haben ihm ein paar Fragen zur Mobilität der Zukunft gestellt:
Wie definieren Sie Mobilität?
Mobilität bewegt uns Menschen jeden Tag: wir gestalten mit Mobilität unseren Alltag und das beginnt vor der eigenen Haustür. Mobilität ist heute multimodal, elektrisch und durchdacht. Mobilität bringt uns nicht mehr nur von A nach B, sie macht Spaß, ist nachhaltig und verfolgt spezifische Kund:innen-Ziele.
Wie definieren Sie die Zukunft der Mobilität? Und was sind die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen und Ihre Branche?
Mobilität ist zukünftiger wertiger - jeder Weg zählt! Mehr Komfort und Nachhaltigkeit denn je. Morgen werden Mobilitsgestalter anstelle unserer Kund:innen die Wege miteinander vernetzten. Von Haustür zu Haustür steuern die Gestalter die Verkehrsmittel, ohne dass Kund:innen selber verknüpfen müssen. Dafür braucht es digitale Prozesse, autonome Fahrzeuge und exponentielles Wachstum im Lernen unserer Kund:innen-Bedürfnisse, um auch Effizienzen zu heben. Individuelle Mobilität wird öffentlicher.
Was ist für Sie die größte Herausforderung der Mobilitäts- und Energiewende? Wie kann sie bewältigt werden? Und was ist der Beitrag Ihres Unternehmens zur Lösung dieser Herausforderungen?
Die Transformation der Branche und in den Unternehmen selbst ist die größte Herausforderung. Wir krempeln Kundenerfahrungen, Mobilitätsangebote und Technologien um. Mit dem Deutschlandticket wird das Deutschlandangebot folgen, begleitet von der Antriebswende. Diese Veränderungen müssen wir nach innen und außen tragen. Wir sind Antrieb dieser Wende, indem wir die Dinge auf die Straße bringen. Das „Erlebbar machen“ bringt die Dynamik, die es in der Alltagswirklichkeit unserer Kund:innen und Mitarbeitenden zur Realisierung braucht.
Welche Vorbilder im Bereich der Mobilität (Unternehmen, Personen, Best Practice) beeindrucken Sie gerade besonders und warum?
Alle Unternehmen, die versuchen, mehr aus Mobilität zu machen. Das fördert neue Technologien, kreative Kund:innen-Angebote und holt unsere ÖPNV-Branche ins 21. Jahrhundert. Wir können mit Digitalprodukten mehr aus Mobilität machen und gleichzeitig die Mobilitätswende Realität werden lassen.
Wo steht Ihr Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt in Bezug auf Mobilität und wo sehen Ihre Entwicklung in fünf Jahren?
Wir haben uns zum integrierten Mobilitätsanbieter entwickelt, bieten neben Bus- auch Shuttle- und Softwarelösungen an. Verstärkt integrieren wir alternative Antriebe wie Elektro- und Wasserstofftechnologien und alternative Kraftstoffe wie HVO (Anmerk. d. Red. Alternative zum Diesel).
Vor uns liegt die Integration autonomer Technologien im Fahrbetrieb und der zunehmende KI-Einsatz in unseren digitalen Kund:innen-Prozessen. Mit Abschluss dieser Aufgaben verstehen wir uns als Alltagsmobilitätsgestalter, der eine hochwertige turn key-Solution anbietet.
Hamburg ist Europas Hauptstadt der Mobilität und vereint wie keine andere Stadt die Mobilität zu Lande (Straße und Schiene), zu Wasser und in der Luft. Worauf freuen Sie sich besonders bei HEY/HAMBURG?
Das wir Mobilitätshauptstädler zusammenkommen und unsere Idee der Mobilität stetig weiterdenken. Dazu gehört, den Radius auf die Metropole zu erweitern und unsere Produkte dynamischer zu vernetzen. Damit eine autofreie Mobilität in der gesamten Metropole möglich ist. Die Panels und Diskussionen werden neue Impulse setzen.
Was war Ihre erste Erinnerung oder Erfahrung im Bereich Mobilität? Was hat Sie nachhaltig geprägt?
Bei mir ist es mein Schulbus: mit ihm begann und endete meine Reise in den Tag. Er gab mir Struktur und Sicherheit. Bot mir die Freiheit der Mobilität und lies mir Raum, mich mit Freunden zu treffen und zur Not noch Hausaufgaben zu machen.
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