Im Interview: Lars Frieg, GARO E-Mobility
Wie definieren Sie Mobilität? Was bedeutet Mobilität für Sie bzw. für Ihr Unternehmen?
Mobilität bezeichnet die Fähigkeit, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen. Dies umfasst nicht nur die physische Bewegung von Personen und Gütern, sondern auch den Zugang zu Transportmitteln und Infrastrukturen, die diese Bewegungen ermöglichen und unterstützen. In einem modernen Kontext bezieht sich Mobilität zunehmend auf nachhaltige und effiziente Transportlösungen, die die Bedürfnisse von Gesellschaft und Umwelt berücksichtigen.
Für uns als Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von Elektromobilitätslösungen und die Infrastruktur für elektrische Fahrzeuge spezialisiert hat, bedeutet Mobilität die Möglichkeit, eine zentrale Rolle in der Mobilitätswende zu spielen. Für uns bedeutet Mobilität daher, innovative Lösungen anzubieten, die nicht nur die Effizienz und Verfügbarkeit von Ladestationen und entsprechender Infrastruktur verbessern, sondern auch dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck des Transportsektors zu verringern.
Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus (2040)?
Die Mobilität der Zukunft, besonders bis zum Jahr 2040, verspricht, tiefgreifende Veränderungen zu erfahren, die nicht nur die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, sondern auch das Leben unserer Kinder und deren Zukunft prägen werden. Meine Kinder im Alter von 4 und 6 Jahren, werden wahrscheinlich ein besonderes Interesse daran haben, wie sichere, nachhaltige und zugängliche Mobilitätslösungen gestaltet werden kann.
Bis zum Jahr 2040 zeichnet sich eine Zukunft ab, in der der Großteil der Fahrzeuge auf unseren Straßen elektrisch betrieben wird, was eine signifikante Verringerung der Treibhausgasemissionen zur Folge haben dürfte. Diese Entwicklung wird die Umstellung auf elektrische Schulbusse, Familienautos und öffentliche Verkehrsmittel betreffen. Parallel dazu kann erwartet werden, dass die Technologie des autonomen Fahrens bis dahin weit fortgeschritten sein wird, was die Sicherheit und Effizienz auf den Straßen erheblich steigern könnte. Zudem deutet vieles darauf hin, dass die Mobilität der Zukunft durch ein integriertes System geprägt sein wird, das unterschiedliche Verkehrsträger wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradsharing, E-Scooter und autonome Fahrzeuge nahtlos miteinander verbindet. Eine solche Entwicklung wird ergänzt durch Bemühungen in der nachhaltigen Stadtplanung und -entwicklung, die darauf abzielen, die Notwendigkeit langer Pendelwege zu minimieren und so eine umweltfreundlichere und effizientere Mobilitätslandschaft zu fördern.
Was ist die größte Herausforderung der Mobilitätswende und wie kann sie bewältigt werden? Worin bestehen die größten Mobilitäts-Herausforderungen für Ihre Branche?
Die Mobilitätswende, der Übergang zu einem nachhaltigeren und umweltschonenderen Verkehrssystem, steht vor komplexen Herausforderungen. Eine der größten Schwierigkeiten liegt in der Integration und Implementierung nachhaltiger Mobilitätslösungen in bestehende städtische und ländliche Infrastrukturen sowie in die Lebensweisen der Gesellschaft. Dabei spielen infrastrukturelle Anforderungen eine wesentliche Rolle: Der Aufbau und die Instandhaltung von Einrichtungen für Elektromobilität, verbesserte öffentliche Verkehrsmittel und sichere Fahrradwege erfordern erhebliche Investitionen und eine visionäre Planung.
Darüber hinaus stellt die Mobilitätswende die Gesellschaft vor sozioökonomische und verhaltensbedingte Herausforderungen. Eine Veränderung der Mobilitätsgewohnheiten, hin zu nachhaltigeren Optionen, verlangt nach einer breiten Akzeptanz und Anpassung in der Bevölkerung. Dies kann durch Ungleichheiten und mangelnde Zugänglichkeit erschwert werden, wodurch die Notwendigkeit entsteht, sowohl den Zugang zu nachhaltiger Mobilität zu verbessern als auch die öffentliche Wahrnehmung und das Verhalten anzusprechen.
Bei der GARO sehen wir diese Herausforderungen nicht als Hindernisse, sondern als Möglichkeiten, Innovationen voranzutreiben, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und letztendlich eine führende Rolle in der Transformation des Mobilitätssektors zu spielen. Wir sind entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen, die Mobilitätswende erfolgreich zu gestalten und eine nachhaltigere, inklusivere und umweltfreundlichere Mobilitätslandschaft für künftige Generationen zu schaffen.
Wo steht Ihre Branche in puncto Mobilität in 5 Jahren?
Aus der Perspektive der GARO, die sich im Bereich der Elektromobilität und Ladelösungen engagiert, erwarten wir in den nächsten fünf Jahren bedeutende Fortschritte und Veränderungen in der Mobilitätsbranche.
Erstens antizipieren wir eine erhebliche Zunahme der Elektrifizierung des Verkehrs. Dies bedeutet nicht nur eine Zunahme von Elektrofahrzeugen auf den Straßen, sondern auch eine verstärkte Integration von Elektromobilität in öffentliche Verkehrssysteme und kommerzielle Flotten. Die Verfügbarkeit und Vielfalt von Elektrofahrzeugen werden voraussichtlich weiter steigen, unterstützt durch fortschreitende Entwicklungen in der Batterietechnologie, die zu längeren Reichweiten und kürzeren Ladezeiten führen.
Zweitens sehen wir eine zunehmende Digitalisierung und Vernetzung in der Mobilität. Dies umfasst fortschrittliche Telematiklösungen, verbesserte Fahrassistenzsysteme und die zunehmende Einführung autonomer Fahrfunktionen. Für GARO bedeutet dies, dass unsere Ladelösungen und Dienstleistungen intelligent und vernetzt sein müssen, um eine optimale Integration in das Ökosystem der Elektromobilität zu gewährleisten.
Drittens erwarten wir eine verstärkte Fokussierung auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Dies wird nicht nur die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen weiter antreiben, sondern auch zu innovativen Mobilitätslösungen führen, die den CO2-Fußabdruck reduzieren und die Effizienz verbessern. Dazu gehören beispielsweise Sharing-Dienste, multimodale Verkehrslösungen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien für das Laden von Elektrofahrzeugen.
In fünf Jahren sieht sich GARO als einen führenden Akteur in einem deutlich fortgeschritteneren Mobilitätsökosystem, in dem Elektromobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit die Kernpfeiler sind. Wir streben danach, mit unseren innovativen Ladelösungen und Dienstleistungen an der Spitze dieser Entwicklung zu stehen und einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Mobilitätszukunft zu leisten.
Was sind die kritischen Erfolgsfaktoren in Bezug auf Connectivity, Digitalisierung der Mobilität?
Zuerst ist da die zuverlässige Konnektivität: Eine stabile und nahtlose Internetverbindung ist unerlässlich, um eine effiziente Echtzeit-Datenübertragung und Kommunikation zwischen vernetzten Fahrzeugen und Verkehrssystemen zu gewährleisten. Gleichzeitig ist der Datenschutz und die Datensicherheit von größter Wichtigkeit, um die riesigen Mengen an persönlichen Informationen, die in diesen Systemen gesammelt und verarbeitet werden, vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Ein weiterer kritischer Erfolgsfaktor ist die Interoperabilität. Die Fähigkeit unterschiedlicher Systeme und Technologien, miteinander zu kommunizieren und nahtlos zu interagieren, ist entscheidend, um eine umfassende Vernetzung und Kompatibilität über verschiedene Hersteller und Dienstleister hinweg sicherzustellen. Dabei darf die Benutzerfreundlichkeit nicht außer Acht gelassen werden; die digitalen Anwendungen und Dienste müssen intuitiv und leicht zugänglich sein, um ihre breite Akzeptanz und Nutzung zu fördern.
Zuletzt spielt die Skalierbarkeit eine entscheidende Rolle. Die Systeme müssen so entworfen werden, dass sie mit der zunehmenden Anzahl an Nutzern und dem wachsenden Volumen an Daten effizient umgehen können. Diese Faktoren zusammen bilden das Fundament, um die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Mobilität voll auszuschöpfen und eine intelligente, sichere und benutzerzentrierte Zukunft der Mobilität zu gestalten.
Was sind die kritischen Erfolgsfaktoren im Bereich Logistik, Güterverkehr, urbane Logistik?
Lassen Sie mich diese Frage vor allem vor dem Hintergrund des Depot Ladens beantworten. Eine effiziente Ladeinfrastruktur ist für den reibungslosen Betrieb essenziell. Durch Nächtliches Laden an Depots sind Fahrzeuge stets betriebsbereit, was Ausfallzeiten minimiert und die Routenplanung optimiert. Dieses Vorgehen führt nicht nur zu einer besseren Ausnutzung der Fahrzeugreichweiten, sondern auch zu signifikanten Kosteneinsparungen durch niedrigere Betriebskosten und günstigere Strompreise nachts.
Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Einsatz von Elektrofahrzeugen und Nachtladen mit Strom aus erneuerbaren Quellen reduziert CO2-Emissionen erheblich, was sowohl ökologisch als auch für die Kundenattraktivität und regulatorische Compliance vorteilhaft ist.
Flexibilität und Skalierbarkeit der Ladeinfrastruktur sind ebenfalls kritisch, um mit Marktentwicklungen und Flottenwachstum Schritt zu halten. Eine robuste Infrastruktur und die Nutzung intelligenter Ladesysteme sind hierfür unerlässlich.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass durch die Fokussierung auf diese Schlüsselfaktoren und die effektive Nutzung von Depot Charging und Nachtladen, Logistikunternehmen nicht nur ihre Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten können.
HEY/MOBILITY HAMBURG ist ein innovatives, inspirierendes Mobility Festival, um die Zukunft des gesamten Mobility Ecosystems zu beleuchten. Welche Erwartungen haben Sie an das Mobility Summit?
Als Teilnehmer von GARO, einem Unternehmen, das sich leidenschaftlich der Entwicklung von Lösungen im Bereich der Elektromobilität und Ladeinfrastrukturen widmet, blicken wir mit hohen Erwartungen auf das HEY/MOBILITY Hamburg Festival. Dieses innovative und inspirierende Mobility Festival bietet eine einzigartige Plattform, um die Zukunft des gesamten Mobility Ecosystems zu beleuchten. Für uns bei GARO ist das eine Gelegenheit, nicht nur die neuesten Trends und Entwicklungen zu erkunden, sondern auch tiefgreifende Einblicke in die Zukunft der Mobilität zu gewinnen.
Wir erwarten, auf dem Summit Technologien zu entdecken, die das Potenzial haben, die Mobilitätsbranche zu revolutionieren. Dies umfasst Fortschritte in der Elektromobilität, bei autonomen Fahrzeugen, vernetzter Infrastruktur und intelligenten Transportsystemen. Unser Ziel ist es, zu verstehen, wie diese Innovationen die Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit der Mobilität verbessern können und wie wir sie in unsere Produktentwicklung integrieren können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Festivals ist die Chance zur branchenübergreifenden Vernetzung. Wir freuen uns darauf, uns mit Fachleuten aus der gesamten Mobilitätsbranche zu verbinden, darunter Vertreter aus der Automobilindustrie, Start-ups, Technologieanbieter, Stadtplaner und politische Entscheidungsträger. Diese Interaktionen sind entscheidend, um Partnerschaften zu bilden und gemeinsam an der Gestaltung der Mobilitätszukunft zu arbeiten.
Zukunftsorientierte Diskussionen und Workshops stehen ebenfalls im Fokus unserer Erwartungen. Wir sind besonders interessiert an Themen wie der Integration nachhaltiger Mobilitätslösungen in städtische Umgebungen, der Rolle der Digitalisierung und Datenanalyse in der Verkehrsoptimierung und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Mobilitätssektor. Diese Diskussionen sind essenziell, um Herausforderungen und Chancen der Branche zu identifizieren und innovative Lösungen zu entwickeln.
Insgesamt sieht GARO das HEY/MOBILITY Hamburg Festival als eine inspirierende Gelegenheit, die uns nicht nur Einblicke in die aktuelle Landschaft der Mobilität bietet, sondern auch konkrete Ideen und Partnerschaften hervorbringt, die dazu beitragen können, die Mobilität der Zukunft nachhaltig zu gestalten.
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Jetzt hier kostenfrei für HEY/MOBILITY HAMBURG am 12. und 13. Juni 2024 in der Handelskammer Hamburg anmelden: https://hey-hamburg.com/tickets